Strompreise

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Strompreise im Europavergleich: Nur in Dänemark ist Strom teurer

Ein Blick in die Nachbarländer macht schnell deutlich: Deutschland liegt mit aktuell durchschnittlich 30 Cent pro kWh bei den Strompreisen im absoluten Spitzenfeld. Lediglich Dänemark liegt mit 31 Cent pro kWh im direkten Stromvergleich noch ein wenig höher, während die Holländer nur etwa die Hälfte für ihren Strom bezahlen. Auch die meisten unserer übrigen Nachbarn wie Frankreich, Österreich und Schweiz zahlen mindestens ein Drittel weniger. Bei unseren östlichen Nachbarn liegt das Niveau der Strompreise sogar nur bei etwa 43% unserer Stromkosten.

Strompreise in Europa

Stompreisentwicklung in Deutschland

Wenn man die Strompreisentwicklung der letzten 10 Jahre betrachtet, wird ein Trend deutlich: Während die Erzeugerpreise und somit auch die Großhandelspreise stetig gesunken sind, steigt der Strompreis für die Haushalte. Konkret ist der Strompreis seit 2006 um fast 50% gestiegen. Und der Trend wird sich - vor dem Hintergrund der bereits angekündigten Erhöhungen der Netzgebühren sowie der EEG Umlage - auch im kommenden Jahr weiter fortsetzen.

Strompreisentwicklung

Zusammensetzung des Strompreises

Der Strompreis setzt sich aus mehr als der Hälfte aus Umlagen, Abgaben und Steuern zusammen. Ein wesentlicher Bestandteil davon sind die EEG Umlagen, die in 2016 bereits 25% der Stromkosten ausgemacht haben. Der Anteil der eigentlichen Kosten für die Stromerzeugung sowie den Stromvertrieb liegen lediglich bei gut einem Fünftel des Strompreises.

Strompreis Zusammensetzung in Cent

Der durchschnittliche Strompreis

Der durchschnittliche Stromverbrauch der Haushalte in Deutschland liegt bei rund 3500 kWh. Im Grundversorgertarif in Berlin lag der Strompreis in 2016 bei diesem Verbrauch bei 1095€. Die EEG Umlage machte mit 274€ den größten Bestandteil aus.

Eine Strompreiserhöhung in 2017 wird folgen

Wie von den vier großen Übertragungsnetzbetreibern angekündigt, wird die EEG-Umlage in 2017 weiter steigen. Die Ursache hierfür liegt vor allem in den fallenden Strompreisen an der Strombörse, die im letzten Jahr um rund 20% gesunken sind. Aufgrund der gesetzlich festgelegten Einspeisevergütung für Erzeuger regenerativer Energien entsteht in der Folge eine Deckungslücke von 24 Mrd. Euro. Eine weitere Erhöhung des Strompreises resultiert durch die Netzentgelte, deren Kosten aufgrund des Netzausbaus im kommenden Jahr deutlich steigen sollen. Der Netzbetreiber 50Hertz hat bereits eine Erhöhung der Netzentgelte von 45% angekündigt, während der Netzanbieter Tennet sogar von einer Erhöhung um 80% spricht. Im Ergebnis ist davon auszugehen, dass die Stromanbieter Ihre Preise im kommenden Jahr ebenfalls erhöhen. Unserer Berechnung zur Folge ist bei einem Verbrauch von 3500 kWh von einer durchschnittlichen Strompreiserhöhung je Haushalt von 56€ bzw. 6,3% auszugehen.

Strompreiserhöhung 2017
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Strompreis-Sparpotenzial in den 20 größten Städten

Die Ersparnis durch einen Stromanbieterwechsel ist mit 318€ in Dortmund am höchsten. Dabei handelt es sich um einen Tarif ohne Wechselboni und sonstige Einmalleistungen im Vergleich zum lokalen Grundversorgertarif. Das durchschnittliche Sparpotenzial für Tarife ohne Wechselbonus in den 20 größten Städten in Deutschland beträgt 265€.

Strompreis Sparpotenzial ohne Bonus

Sparpotenzial bei Stromtarifen mit Bonus noch höher

Wenn man beim Strompreisvergleich Tarife mit Wechselbonus einbezieht, ist das Sparpotenzial noch höher und beträgt durchschnittlich 447€. Auch hier führt Dortmund mit knapp 500€ Ersparnis im Jahr die Rangliste mit dem höchsten Sparpotenzial an. Selbst in Dresden, dem Letztplatzierten Anbieter, lässt sich durch einen Wechsel eine Ersparnis von 320€ erzielen.

Strompreis Sparpotenzial mit Bonus

Wechselrate in Holland ist doppelt so hoch wie in Deutschland

In Deutschland ist das Sparpotenzial durch einen Anbieterwechsel größer als im Rest Europas. Und dennoch hat bislang nur ein Viertel der Verbraucher in Deutschland den Stromanbieter gewechselt. Im Vergleich dazu haben bereits 49% der Holländer, die mit durchschnittlich 105€ weniger als ein Viertel so viel sparen können, einen Stromanbieterwechsel vollzogen.

Stromanbieterwechsel Deutschland vs Holland
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Zielsetzung der Energiewende

Das Ziel der Energiewende ist, bis 2030 die Hälfte des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu beziehen. In diesem Jahr liegt der Anteil an erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung in Deutschland bei 37,8%. Allerdings macht der Stromverbrauch nur rund 20% des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland aus.

Herausforderungen der Energiewende

Die wesentlichen Herausforderungen der Energiewende sind die Wetterabhängigkeit, das Speicherproblem und das Verteilungsproblem. Das Wetterproblem ist durch die Natur der erneuerbaren Energie bedingt: Die Sonne scheint nur am Tag und der Wind ist keine Konstante, sondern unterliegt starken Schwankungen. Eine unregelmäßige Energieproduktion ist die Folge. Eng damit verknüpft ist das Speicherproblem, da es bislang keine kostengünstigen Speicherformen gibt, mit denen man überschüssige Energie für Zeiten von Windstille und sonnenarmen Tagen speichern kann. Darüber hinaus sind die Wetterbedingungen für regenerative Energieerzeugung im Norden deutlich vorteilhafter, was zu einem Verteilungsproblem führt, da zur Zeit keine ausreichenden Stromtrassen in dem stärker mit Industrie besiedelten Westen und Süden der Republik vorhanden sind.

Energiewende Herausforderungen

Voraussetzungen für eine funktionierende Energiewende

Damit Energiewende auch unter ökonomischen Gesichtspunkten funktioniert, bedarf es einer Reihe technologischer Entwicklungen. Allen voran brauchen wir effektivere Speicherformen, um die überschüssige Energie speichern zu können, da traditionelle Pumpspeicherkraftwerke deutlich zu teuer sind, um damit große Mengen an Energie zwischen zu speichern. Anbieter wie Tesla haben erste Lösungen geschaffen, die eine dezentrale Speicherung zu vertretbaren Kosten direkt in den eigenen vier Wänden ermöglicht. Smarte Netze ist das zweite Thema, welches für einen besseren Lastenausgleich erforderlich ist. Beispielsweise könnten auf Basis von Intelligenten Zählern Verbraucher incentiviert werden, Strom zu Tageszeiten zu beziehen, in denen Überschüsse vorhanden sind. Und mittels von Smart Home Technologien wie Intelligenten Thermostaten könnte der Strombezug sowie -verbrauch zusätzlich optimiert werden. Bei all diesen Technologien ist in den kommenden Jahren von einer rasanten Entwicklung auszugehen.

Energiewende Lösungen
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